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Am Dienstag, dem 23.5.2023, machten wir, die Klasse 10d, Frau Mnich und Frau Stiller, einen Ausflug nach Buckow in die Märkische Schweiz. Unser Ziel war das Brecht-Weigel-Haus, aber von vorne…
Im Deutschunterricht haben wir von Bertolt Brecht mehrere Werke behandelt. Sein Drama „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ analysierten wir nicht nur, sondern führten auch einzelne Szenen als Theaterstück auf. Das Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ lernten wir alle auswendig und sagten es sowohl einzeln als auch zusammen bei verschiedenen Anlässen auf. Wir unternahmen bereits einen Ausflug in das Brecht-Haus in Berlin und zu seinem Grab. Nun fehlte uns im Brechtjahr 2023 nur noch seine Sommerresidenz in Buckow.
Wir trafen uns am Bahnhof Lichtenberg, um nach Buckow zu fahren. Dort besichtigten wir das Städtchen, stürmten in den kleinen Bäckerladen und kamen nach einem kurzen Spaziergang am Brecht-Weigel-Haus an. Brechts Frau hieß Helene Weigel, sie war eine bekannte Schauspielerin, die nach dem Tod ihres Mannes die Intendanz des Berliner Ensembles übernahm. Die Leiterin des Hauses Juliane Grützmacher wartete bereits auf uns. Sie führte uns über das Grundstück und durch das Haus. Es ist wunderschön mit leicht abgerundetem Dach.
Brecht und Weigel verbrachten vier Sommer in den zwei Häusern in dem großen Garten. Das Haus, welches man heute besichtigen kann, war das von Helene Weigel. Innen gibt es einen Raum mit den Originalmöbeln: einen großen Tisch, einen Schrank und viele verschiedene Stühle. Besonders auffällig waren die hohe Decke und die niedrigen und kleinen Stühle.
Wir erfuhren viel über das Leben von Brecht und Weigel, z.B. dass beide meist getrennt lebten. In Berlin wohnte jeder in einer eigenen Etage, in Buckow hatte sogar jeder sein eigenes Haus. Beide liegen auf demselben Grundstück am Schermützelsee.
Nach einer Führung im Haus berichtete Frau Grützmacher im Garten weitere spannenede Fakten über Brecht. Währenddessen quakten am See viele Kröten. Die Mücken freuten sich auch über unseren Besuch. Interessant ist, dass Brecht weder gerne schwamm, noch Boot fuhr, noch in der Sonne lag und trotzdem hatten sie dieses wunderbare Grundstück mit Seezugang.
Auf dem großen Gelände konnten wir auf kleinen Tafeln die „Buckower Elegien“ von Brecht lesen. Diese werden wir, sagte Frau Mnich, im Deutschunterricht noch analysieren und interpretieren, bevor wir dann in die Oberstufe kommen.
Nach dieser informativen Führung starteten wir unsere Wanderung um den See. Ein relativ kurzes Stück reichte aber aus, um von vielen Mücken gestochen zu werden. Trotzdem waren die Landschaft und der Wald sehr schön. Nun ging es mit dem Bus wieder zurück zum Bahnhof. Wir hatten Glück, denn als wir dort ankamen, fing es an, in Strömen zu regnen. Das war aber nicht weiter schlimm, da wir geschützt vom Dach auf den Zug warteten, der uns wieder zurück nach Berlin-Lichtenberg brachte.
Es war ein schöner, informativer und naturverbundener Wandertag.
In diesem Zuge möchten wir Frau Mnich ganz herzlich danken. Sie unternahm mit uns viele zusätzliche Ausflüge. Außerdem verknüpfte sie das geschichtliche Interesse unserer Klasse mit dem Deutschunterricht und wir lernten u.a. beim Schauspielern, Literatur und Geschichte zu verstehen.
Um mit Brechts Worten zu einem Abschluss zu kommen: „So wie es ist, bleibt es nicht.“ Wir gehen nun getrennte Wege, ob in der Oberstufe am Coppi, in einer Ausbildung oder woanders, vier gemeinsamen Jahre haben wir zusammen an unserem Gymnasium erlebt.
Text: Hanna Ginnold, Kl. 10d