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Am 30. März 2023 unternahm unsere Klasse 10d eine Exkursion zur Gedenkstätte Plötzensee. Sie befindet sich in Berlin-Charlottenburg in unmittelbarer Nähe zur heutigen Justizvollzugsanstalt Plötzensee. Das alte Gefängnis diente dem Nazi-Regime vor allem als Hinrichtungsstätte. Hier wurden die Namensgeber unserer Schule Hans und Hilde Coppi enthauptet. Wir wollten in diesem Raum stehen und an sie denken.
Es wurden an dieser Stelle auch Widerstandskämpfer getötet, die an der Planung des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt waren.
Wir trafen uns um 9:45 Uhr vor der Schule, um zusammen mit der Ringbahn S41 zum S- Bahnhof Beusselstraße zu fahren. Nach guten 30 Minuten kamen wir an. Es folgte ein 15-minütiger Fußmarsch.
Zum Glück war das Wetter schön, sodass der Ort ein wenig erträglicher wurde. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Meine betreute Herr Lucht, der Festredner unserer Feierstunde zum Geburtstag von Hans Coppi am 25. 1. 23.. In der Gedenkstätte gibt es insgesamt zwei Räume: den Ausstellungsraum und den ehemaligen Hinrichtungsraum, wobei es jedem selbst überlassen war, letzteren zu besichtigen.
Herr Lucht berichtete, wie das frühere Gefängnis aufgebaut war, welche Gebäude welche Funktion hatten und welche letztendlich stehen blieben oder wie sie verändert wurden. Er zeigte uns ein Dokument, das die Hinrichtungen in den Jahren 1930 bis 1950 auflistete. Es war ein deutlicher Anstieg der Zahlen von Getöteten im Jahr 1943 zu erkennen. Die durchschnittlichen Werte lagen davor zwischen 120 und 400, doch plötzlich stiegen sie auf mehr als 1.000. Die Begründung: In jenem Jahr erreichte der Krieg seinen Höhepunkt und immer mehr Menschen wehrten sich gegen das Nazi-Regime.
Ich persönlich war sehr schockiert, aus welch absurden Gründen diese Menschen umgebracht wurden. Nur weil sie ihre Meinung äußerten und etwas gegen diese Grausamkeit tun wollten, wurde ihnen so etwas angetan. Ich bin sehr glücklich darüber, dass dies heute unvorstellbar ist.
Ein Fall, der mir sehr nahe ging, war der Mord am 17-jährigen Helmut Hübner, der in Hamburg einzelne Flugblätter verteilt hatte. Das Schlimme an diesem Fall ist, dass der Junge so alt wie wir, also noch sehr jung war, und als Volksverräter verurteilt wurde – nur weil er die Menschen über die Gräueltaten der Nazis aufklären wollte.
Die meisten von uns sahen sich den ehemaligen Hinrichtungsraum an. Wir waren sehr stumm. Am Ende konnten Fragen gestellt werden. Zum Beispiel: Was ist mit den Leichen passiert? Herr Lucht erläuterte, dass diese in die Charité gebracht wurden, wo ein Arzt an ihnen forschte. Später wurden sie im Krematorium verbrannt. Uns wurde eine Urne gezeigt, die vor der Gedenkstätte aufgestellt ist. Herr Lucht erklärte uns ihre Bedeutung. Nicht nur in Plötzensee wurden tausende Menschen vom Nazi-Regime getötet, sondern überall in Europa. Deswegen steht sowohl auf der Urne als auch auf der Mauer vor Gedenkstätte: „Den Opfern der Hitler-Diktatur der Jahre 1933 bis 1945“. Die Gedenkstätte soll an alle Grausamkeiten der Faschisten erinnern.
Zum Schluss haben wir ein Gruppenfoto vor dem Gebäude gemacht. Wir danken Frau Mnich sehr für diesen lehrreichen und interessanten Ausflug, denn er hat uns erneut gezeigt, dass wir so etwas nie wieder geschehen lassen dürfen und es sich lohnt, gegen jegliche Unterdrückung zu kämpfen.
Eva Weber, Klasse 10d